Wer des Ander´n Feuer schürt, dem geht das eigene aus

Gehören Sie auch zu den Menschen, die es anderen recht machen wollen? Die möchten, dass es anderen gut geht – koste es auch die eigene Lebensenergie und Lebenskraft ?

Wenn wir ein Gefühl von Einsamkeit, Leerseins, bleierner Müdigkeit oder Lustlosigkeit empfinden, kann ein Grund dafür sein (wenn kein medizinischer vorliegt), dass wir zu sehr auf das Wohl anderer schauen und unsere eigenen Wünsche und Gefühle zu wenig beachten. Wir wissen heute, dass es im Grunde ungesund ist, unsere eigenen Erwartungen, Bedürfnisse und Überzeugungen hintenanzustellen. Aber wider besseren Wissens gibt es eine Menge Gelegenheiten, in denen wir dennoch unser eigenes Feuer auf Sparflamme bringen. Die Gründe dafür können so vielfältig sein, wie es Menschen gibt: Angst vor Auseinandersetzungen, oder das Falsche zu sagen, jemanden zu verlieren, nicht die richtigen Worte zu finden oder unsere persönlichen Werte runterzuspielen und so weiter.

Am Ende leben wir ständig emotional irgendwie unterzuckert und bekommen letztlich doch nicht das, was uns erfüllt. Aus welchem Grund auch immer: leider bleiben wir so auch in unserer Komfortzone; mit seelischen Leiden zwar, aber in vermeintlicher Sicherheit. Und es kommt noch dicker: wenn wir in unserem gewohnten Muster bleiben, lernen andere nichts über uns und wir manifestieren so auch noch unsere Fehler: indem wir immer das Gleiche, leider wenig Gute für uns selbst tun. Aber: wenn wir ständig zu kurz kommen und immer nur geben, können als Nebenwirkung innere Leere, Neid, Eifersucht, Konkurrenz, Ausgebranntsein und sogar Selbstzweifel Platz nehmen und auch das letzte Glühen im Ofen ersticken. Ein ziemlich mieser Kreislauf. Und das Schlimmste daran: wir sind es selbst, die unser Feuer ausgehen lassen.

Da hilft nur eins: sofort uns selbst und unsere Gefühle zulassen, akzeptieren, dass wir nicht perfekt sind und uns und unsere Gefühle ehren und ernst nehmen. Wenn wir anfangen, unserem eigenen Feuer wieder Leben einzuhauchen, dann können Wärme, Freude, Inspiration, neue Menschen und Lösungen zu uns kommen. Wir sind wieder auf dem Weg zurück zu uns selbst und unseren eigenen Bedürfnissen. Dazu braucht es gar nicht viel: in dem wir unsere Gefühle auf gute Art ausdrücken und es anderen überlassen, ob sie mit uns zusammen sein wollen. In dem wir uns möglicherweise von Menschen trennen, die uns nicht guttun und anfangen, die Menschen aktiv auszusuchen, die uns guttun. Indem wir anfangen uns frei von fremden Erwartungen zu machen und beginnen, die Hauptrolle in unserem eigenen Leben zu spielen, die wir durch unsere Geburt bekommen haben. Wenn wir uns ernst nehmen, wenn wir sofort damit aufhören, vor allem andere Gefühle zu bedienen und damit wieder unser eigenes Feuer entfachen.

Wenn nur noch Glut im Ofen liegt, dann ist es allerhöchste Zeit, dem persönlichen Feuer wieder Leben einzuhauchen. Dann können Gefühl wie innere Leere, Einsamkeit, Müdigkeit, Verwirrung oder Lustlosigkeit gehen und Platz machen für unsere Wünsche. Dann kann Selbstakzeptanz, Kraft und Selbstvertrauen unser Feuer schüren und Freude in unser Herz bringen.

12/2024
UD